Susanne:
Ich habe seit Beginn der Corona-Krise keinen Beitrag mehr für m-qi.de geschrieben, das Thema Corona ist so präsent in allen Medien, dass mir meine kleinen Berichte über die Vereinsaktivitäten und Quadrichs Blick ins Wörterbuch zu belanglos erschienen. Inzwischen frage ich mich jedoch, ob das nicht gerade in dieser Zeit richtig und wichtig wäre.
Die Medien berichten im Minutentakt über die neuesten Zahlen und Maßnahmen in der Corona-Krise, man könnte fast meinen, die restliche Welt steht still. Der Amoklauf in Kanada am Montag hat auf besonders traurige Weise gezeigt, dass es auch noch Meldungen ohne den Begriff Corona gibt, die ihren Platz in den Nachrichten verdient haben.
In meinem privaten Umfeld geht das Leben weiter, mein Vater hat den ersten von drei geplanten Eingriffen am Herzen zum Glück gut überstanden, unser Neffe hat seiner Braut in einer sehr kleinen Feier das Ja-Wort gegeben, weil die jungen Leute nicht wegen der großen Feier sondern wegen ihrer Liebe und der gemeinsamen Zukunft heiraten wollten, mein Mann kann und darf wie gewohnt seiner Arbeit nachgehen, unsere Tochter sehnt den Tag heran, wenn sie das Homeoffice verlassen und endlich wieder ihre Kinder und die Kolleginnen in der Kita sehen kann und Quadrich steht am Fenster und wartet sehnsüchtig darauf, wieder über das Leben in Quadrath-Ichendorf berichten zu können.
Als Harald Bous mit der Idee an unsere Redaktion heran trat, unsere ganz persönlichen Gedanken in der Corona-Krise auf m-qi.de zu veröffentlichen, wurde mir erst bewusst, wie sehr ich den Austausch mit den anderen „ Redaktionellen „ und die Treffen im Gleis11 vermisse. Der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen von Tierparkverein und Budgetbeirat läuft auch nur noch über Whatsapp oder Mail. Es wird sicher noch lange dauern, bis wir uns wieder bei Konzerten und sonstigen Veranstaltungen sehen werden und vermutlich werden diese Treffen anders sein, als wir es gewohnt waren. Der Händedruck oder die Umarmung zur Begrüßung, das enge Beisammensitzen auf einer wackeligen Bierzeltbank und das gemeinsame Schunkeln und Singen werden irgendwann wieder möglich sein. Aber werden wir das dann auch völlig unbeschwert tun oder bleibt in den Köpfen die mahnende Stimme, die uns zuflüstert „ Denk an die Corona-Pandemie, achte auf den nötigen Abstand! „?
Diese Zeilen zu schreiben, hat mal wieder gut getan, danke für den Anstoß! Quadrich und ich werden uns nun endlich wieder das Wörterbuch vornehmen und ich bin gespannt, welcher Begriff uns da anlachen wird. Bis dahin, bleibt m-qi.de treu und achtet auf Euch und Eure Mitmenschen.
Susanne Winand