Meine Jahreszeiten
Die erste Tür, die ich an St. Martin betrat war die Tür, die jetzt verschlossen auf ihre Auswechslung wartet. Der Duft von Schreibwaren, offen stehenden Spielzeugen und der Mix aus verschiedenen Magazinen und Romanen setzten sich zu einer Duftnote zusammen, was ich bis zum heutigen Tage mit meiner Grundschulzeit verbinde.
An Weihnachten war das Schaufenster voller Lichter, Weihnachtskugel und unzähligen Weihnachtsschmuck. Da meine Familie kein Weihnachten gefeiert hatte, blieb uns nichts weiter übrig, ausser das Angucken der Lichter in den Schaufenstern. Die Sterne, die an den Straßenlaternen drangemacht werden, sind immer noch die Selben, wie vor Jahrzenten. Nicht alles hat sich verändert, wie auch die gestapelten, gelagerten Arbeitshefte und Mappen, die ich noch aus meiner Kindheit kenne.
Während des Karnevals kauften wir unsere Munition für unsere Spielzeugpistolen im Kelleter, und wenn die Frau Kelleter nicht sehr beschäftigt war, gab es immer wieder Süßigkeiten als Geschenk. Auch wenn keine Süßigkeiten vorhanden waren, ein Lächeln hat man garantiert bekommen.
Als wir dann Sommerferien hatten, war das Schaufenster voller Schultüten, und bunten Mappen und Heften. Der Füller, der durfte natürlich nicht fehlen. Mein erster vernünftiger Füller war der von Lamy, mit der Holzoptik und dem roten Würfel am Ende des Füllers. Nach einem halben Schuljahr konnte man schon die Bissabdrücke an dem Würfel sehr gut erkennen. Bei jedem Schulkind.