More Bang For The Buck
Country Rock in Gleis11
23.11.2019
Rockmusic for Cowboys – das ist das Markenzeichen der Band mit dem verkaufsfördernden Namen „More Bang For The Buck“. Die Cowboys und Cowgirls in Gleis11 dankten ihnen mit immer wieder aufbrausendem Jubel!
„New Country Rock“ oder „New Southern Rock” schleudern sie einem entgegen, wenn man nach ihrer musikalischen Richtung fragt. Tja, was ist das? Country & Western, der eine Pfeiler, ist die traditionelle Musik vor allem der Südstaaten der USA, geprägt durch eher leise Instrumente wie akustische Gitarre, Banjo, Geige, Mundharmonika oder Kontrabass. Bekannte Interpreten: die Carter Family, Hank Williams, später Johnny Cash. Den anderen Pfeiler, die Rockmusik, muss man niemandem erklären: jedenfalls härter, elektrisch verstärkt, E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug, Stimme – genau in dieser Besetzung trat „More Bang For The Buck“ in Gleis11 an. Country Rock also ist die Verschmelzung beider Richtungen: Texte aus dem Country, Power aus dem Rock.
„More Bang For The Buck“, das sind: Mary Becker mit der härtesten Stimme im Rhein-Erftkreis, Dirk Hagemeister mit dem coolsten Bass, Michael Olk mit dem mitreißenden Schlagzeug und Thomas Lämmle an der Zaubergitarre.
Die 25 Titel ihrer Setliste zeigen, um welche Themen es dem Country Rock geht. „Country Must Be Country Wide“ erzählt vom Jagen und Fischen, vom steinigen Land, von Cowboys und Hillbillies (=Bezeichnung für die hinterwäldlerischen Bewohner der Appalachen), von kleinen Farms und großen Cities. Von „Party Like Cowboyz“ ist die Rede, von der Entscheidung zwischen „Bible Or The Gun“. Natürlich geht die Reise bis Mexico, denn „You can get your kicks in Mexico“, wie es in dem Song „Down In Mexico“ heißt.
Tom Lämmle, Mary Becker, Anika Kresken (Gleis11) bei der Begrüßung, Michael Olk, Dirk Hagemeister (v.l.)
Woran erkennt man die Professionalität einer Band? Natürlich daran, wie gut sie ihre Instrumente beherrschen. In diesem Fall: Perfekt. Auch daran, welche Bühnenperformance sie abliefern. In diesem Fall: Cool, intensiv, mitreißend, nie verbissen, mit humoristischen Einsprengseln. Und dann gibt es noch etwas: Wie geht eine Band mit Pannen um? In diesem Fall: Entspannt. An Tom Lämmles Gitarre riss eine Saite. Die Band spielte unbeeindruckt weiter, Tom nahm die nächste Gitarre, stimmte sie und fädelte sich in den Song wieder ein. Dann riss auch hier eine Saite. Macht nix, kurzes Päuschen, neue Saite, weiter ging’s. Professionell. Sympathisch.
Ein klasse Abend für Cowboys und Cowgirls.
Übrigens: „More Bang For The Buck” ist sozusagen eine der Hausbands von Gleis11: Tief im Keller des Kulturbahnhofs liegt ihr Probenraum, ihre Anreise war also kurz: mit dem Aufzug einen Stock nach oben...
Video-Ausschnitte aus dem Konzert
Bernd Woidtke